Integrativer Ansatz / Kongruenz nach C. Rogers
Was bedeutet „integrativ“ und „ganzheitlich“?
"In meinem Verständnis bedeutet integrativ, dass wir den Menschen als Gesamtheit betrachten – auf mentaler, emotionaler und geistiger Ebene."
Im Gegensatz zu herkömmlichen Coaching- oder Therapieansätzen, bei denen oft nur ein Aspekt des Menschen fokussiert wird, geht es hier darum, alle Dimensionen miteinander zu verbinden.
Ein Beispiel:
Wenn ein Konflikt auf deiner Bindungsebene besteht, wird dir das Arbeiten an deinen Glaubenssätzen nur bedingt weiterhelfen. Du kennst das vielleicht selbst: Du arbeitest an dir, versuchst, deine Gedanken und Glaubenssätze zu verändern, aber im zwischenmenschlichen Kontakt kommst du immer wieder an denselben Punkt – du wirst getriggert, kannst das erlernte Wissen nicht anwenden oder fällst wieder in alte Muster zurück.
"Das liegt daran, weil die Arbeit auf der falschen Ebene stattfindet."
Wenn du Konflikte in deinen Beziehungen hast, ist es nicht immer nur die kognitive Ebene, die du angehen musst. Vielmehr geht es darum, die Ursprungsebene deines Musters zu erkennen und dort anzusetzen.
Die Megalo-Philosophie:
Im Megalo-Coaching ist die primäre Haltung, dass sich zwei Menschen begegnen, die keinen Rollenbildern nachgehen müssen. Weder auf der einen, noch auf der anderen Seite. Kein Mensch ist ein Problem und reine Beseitigungs- oder Optimierungsprozesse wären Arbeit an der Peripherie.
Nachhaltige Lösungen entstehen, wenn die oftmals unbewusste Ursache erkannt und bearbeitet wird. Auf diesem Weg wird das Neu-Erlernen von Kommunikation ein Schlüsselelement der Transformation.
Analytisch-psychologischer Ansatz nach C.G. Jung
Ein sehr tiefgreifendes Verständnis sieht den Zusammenhang von aktuellen Problemen in unbewussten Konflikten aus frühkindlichen Erfahrungen. Diese Konflikte sind nicht immer direkt zugänglich, sondern wirken oft im Verborgenen – und gerade durch diese unbewussten Dynamiken können wiederkehrende Herausforderungen entstehen, die uns in unserem Leben blockieren.
Der Ursprungs-Konflikt:
Die Aufarbeitung der erlernten Bindungsebene zeigt oftmals ein Ungleichgewicht zwischen den beiden Grundbedürfnissen: Autonomie und Bindung.
Das ist ein wesentlicher Grund, weshalb sich in zwischenmenschlichen Beziehung so viel Konflikt, Kampf und Spannung widerspiegelt. Wir erleben autonome Menschen, die immer wieder aus der Verbindung flüchten bzw. Distanz herstellen um sich frei und sicher zu fühlen (Stichwort: Bindungsangst) oder Menschen auf der Bindungsseite, die zwanghaft versuchen, Kontakt und Verbindung zu ihren Mitmenschen herzustellen, auf der Suche nach dem idealen Partner*in sind, aber unbewusst bemerken, dass Kontakte unvollkommen bleiben und sich oftmals abhängig, verloren oder machtlos erleben.
An dieser Stelle eröffnet ein psychodynamischer Blick eine neue Perspektive, die für viele Menschen bislang im Verborgenen liegt.
Ansatz kognitiver Umstrukturierung nach A. Beck
Oft sind es negative Denkmuster, die unser Leben bestimmen. Es ist nicht die Situation selbst, die uns leiden lässt, sondern die Art, wie wir über diese Situationen denken.
Viele Menschen sind sich nicht bewusst, wie unbewusste und oft falsche Überzeugungen ihre Lebensrealität beeinflussen.
Gedanken wie: „Ich muss es schaffen. Ich muss durchhalten. Allen anderen geht es genauso. Ich bin nicht gut genug. Am Ende kann ich mich auf niemanden verlassen. Ich bin verloren. Ich muss über meine Grenzen gehen. Oder der andere sollte sich anders verhalten.“
Ein Gamechanger:
Es erfordert Mut, die eigenen blockierenden Überzeugungen radikal zu hinterfragen – und sie durch Gedanken zu ersetzen, die funktionieren. Gedanken, die an der Realität orientiert sind und dich wirklich weiterbringen. Denn echte Veränderung kommt nicht von außen. Sie beginnt in uns – und sie beginnt vor allem in dem, was wir denken.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Wahlfreiheit (1. Erfolgsfaktor: Dein innerer Kurs), wie du auf eine Situation reagierst. Viele Menschen glauben unbewusst, sie hätten keine Wahl in ihrer Reaktion. Doch du hast eine enorme Freiheit, wie du auf das, was dir widerfährt, reagierst – und diese Verantwortung zurückzuholen, ist ein kraftvoller Schritt.
Emotionale Transformation:
Damit einher geht ein wesentliches Verständnis für deine Gefühlswelt. Jedes Gefühl gibt uns einen Hinweis darauf, ob ein Bedürfnis verletzt wurde, eine Grenze überschritten oder etwas verdrängt wurde.
Die Annahme und Akzeptanz dessen, was gerade da ist, ist einer der wichtigsten Prozesse.
Der 2. Erfolgsfaktor (Gefühlsstark durchs Leben) ist daher entscheidend, um einen neuen Umgang mit verdrängten Gefühlen zu entwickeln. Gefühlsspiegelung und das Kommunizieren von Gefühlen werden zu entscheidenden Faktoren, um authentisch mit dir selbst und anderen umzugehen.

Schattenarbeit nach C.G. Jung
Schattenarbeit bezieht sich auf die unbewussten Anteile deiner Persönlichkeit – den „Schatten“. Diese Schattenanteile sind keineswegs nur „negative“ Aspekte, sondern enthalten auch ungenutzte Potentiale, das nur darauf wartet, integriert zu werden.
Tatsächlich ist der "Schatten" das Sprungbrett in die Freiheit, weil er dir Zugang zu verdrängten Gefühlen und Überzeugungen verschafft, die Teile deiner Lebendigkeit blockieren.
Der Background:
Im Entwicklungsprozess unserer Persönlichkeit mussten viele von uns innere Aspekte abspalten, um zu funktionieren und dazu zu gehören. Doch je mehr wir verdrängt haben, desto größer wurde unser Schatten. In der Schattenarbeit geht es darum, wieder ganzheitlich zu werden – er ist der Schlüssel zu einem tieferen Selbstverständnis und einer größeren Authentizität. Der Schatten enthält nicht nur jene Aspekte, die wir als „schlecht“ empfinden, sondern auch tiefe Stärken: das Potenzial, deine Grenzen zu wahren, für dich selbst einzustehen und die Verantwortung für deine Gefühle zu übernehmen – ohne sie auf andere zu übertragen oder die Gefühle anderer zu dir zu nehmen.
Ein Weg in die Lebendigkeit:
Der Prozess der Schattenarbeit ist mutig und herausfordernd, da er uns dorthin führt, wo wir uns bislang unbewusst oder absichtlich verweigert haben, hinzusehen. Der Schatten ist das, was wir ablehnen, was wir an uns selbst nicht sehen wollen. Er ist das, was wir verurteilen und wozu wir "Nein" sagen. Jene Aspekte, die wir in unserem Selbstbild ausgeschlossen haben. Im Prozess der Schattenarbeit stellen wir uns den "blinden Flecken" unserer Persönlichkeit und wir räumen auf mit jenen Rollenbildern, die wir zwar angenommen haben, aber die uns gleichzeitig limitieren. Schluss mit Rollenbilder wie der „Entertainer“, der „Gutmensch“, das „Good Girl“ oder der „starke Mann“.
Die Integration des Schattens bedeutet, die Triggerpunkte, die uns an anderen Menschen stören, in uns selbst zu erforschen. Ein tiefer Transformationsprozess beginnt – der nie angenehm – aber echt ist!
Logotherapeutischer Ansatz nach Viktor Frankl
Im logotherapeutischen Ansatz nach Viktor Frankl geht es um eine der tiefsten Fragen, die uns Menschen bewegen: „Wozu?“
Die Suche nach dem Sinn des Lebens ist mehr als eine theoretische Übung. Sie ist der Kompass, der uns durch Phasen der Orientierungslosigkeit und inneren Leere führt. Wer seinen „Wozu“-Sinn entdeckt, der koppelt sich wieder an die Kraft des inneren Potentials an.
Ohne diesen Sinn fühlen wir uns leicht verloren, als ob ein wesentlicher Teil von uns selbst fehlt. Doch sobald wir das „Warum/Wozu/Für wen“ erkennen, gewinnen wir nicht nur Richtung, sondern bewegen uns in Richtung Selbstverantwortlichkeit. Wir lernen, nicht einfach passiv in den Gegebenheiten des Lebens zu treiben, sondern aktiv unsere eigene Realität zu gestalten.
Die Sinnfrage im Megalo-Prozess:
Wir verstehen, dass diese Suche nach Sinn ein entscheidender Schlüssel ist, um wirklich frei zu werden. Es geht nicht nur darum, zu wissen, was wir wollen, sondern warum wir es wollen. Und das bringt uns zu einem tiefen Punkt der Klarheit und Transformation.
Wenn du dein „Warum“ findest, erschließt sich dir eine Kraft, durch jede – wirklich jede – Herausforderung durchzugehen.
Akzeptanz- und Commitment
Die meisten Menschen verfehlen ihre Ziele nicht, weil sie unerreichbar wären, sondern einfach deshalb, weil sie gar keine klaren Ziele setzen. Ohne Ziel ist der Weg nur ein zielloses Umherirren. Der erste Schritt zur Veränderung ist immer die Entscheidung, eine Richtung einzuschlagen.
Ein Ziel, das dich herausfordert, das dir vielleicht sogar ein wenig Angst macht – das ist der Anfang der Reise, die dich über die Mittelmäßigkeit hinausführt. Weg von der Haltung „Bloß nicht zu viel vom Leben erwarten“ und hin zu einem Leben, das für dich selbst und die Welt einen Unterschied macht.
Das Fundament eigener Werte:
Um deinen Kurs nicht zu verlieren, ist es entscheidend, sich klar auszurichten – und das geht nur mit einem festen Fundament von Werten. Deine Werte sind der innere Kompass, der dir Orientierung gibt.
Sie zu definieren und zu leben, ist ein Akt von enormem Mut und erfordert die Bereitschaft, zu sich selbst zu stehen. Deine Werte bestimmen nicht nur deine persönliche Entwicklung, sondern auch den Einfluss, den du auf das Kollektiv und deine Umgebung ausübst. Sie geben dir Klarheit, vor allem in Zeiten der Unsicherheit.
Ein Weg der Gegenwärtigkeit:
Ein weiterer essentieller Schritt in diesem Prozess ist die Akzeptanz deiner Gedanken und Gefühle. Wiederkehrende Selbstzweifel und mentaler Mindf*ck verlieren an Substanz, wenn du dich von ihnen distanzierst. Das bedeutet, die Fähigkeit zu entwickeln, nicht von deinen Gedanken und Vorstellungen beherrscht zu werden, sondern einen gesunden inneren Abstand zu ihnen zu wahren.
Auf diesem Weg wird Gegenwärtigkeit zu deinem stärksten Werkzeug, um in deinem Leben eine tiefere Akzeptanz und letztlich echte Veränderung zu schaffen.